Die Potenziale von Big Data profitabel nutzbar zu machen, bedeutet einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil für die Metall- und Elektroindustrie (M+E-Industrie) und ihre angeschlossenen Unternehmen. Doch vor allem der Mittelstand nutzt die Potenziale von Big Data-Technologien bisher nur selten. fortiss hat daher einen praxisfreundlichen Big Data-Leitfaden für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) entwickelt.
Technologische Entwicklungen, die auf großen und hochverfügbaren Datenmengen basieren, gewinnen auch in der Metall- und Elektroindustrie) weiter an Bedeutung. Mit ihnen lässt sich zum Beispiel Produktionsausschuss reduzieren auch notwendige Instandhaltungsmaßnahmen oder die Vernetzung einer gesamten Lieferkette können vorhergesagt werden. Gerade für KMU ist der Aufwand sehr hoch, die Big Data-Technologie einzuführen. Häufig fehlt es an Know-how und Erfahrung, um entsprechende Projekte eigenständig durchführen zu können. Um die Einführung dieser vielversprechenden Technologie zu erleichtern, hat fortiss in Zusammenarbeit mit der Kompetenzzentrum Mittelstand GmbH (KME) einen Big Data-Leitfaden im Rahmen eines Forschungsprojektes entwickelt, das im Juni 2020 erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
Die Wissenschaftler*innen Julius Baecker (Projektkoordinator), Alexandra Derntl, Alejandro Arreola Gonzalez und Arne Seeliger aus dem fortiss-Kompetenzfeld Business Model and Service Engineering verfolgten das Ziel, eine Methodik für mittelständische Unternehmen der M+E-Industrie zu entwickeln, die es ermöglicht, Big Data-Potenziale eigenständig zu identifizieren sowie anschließend Projekte selbständig durchzuführen. Dazu war das fortiss-Wissenschaftlerteam bei vier mittelständischen Unternehmen der bayerischen M+E-Industrie während der gesamten Projektlaufzeit aktiv und und begleitete die Durchführung von Big Data-Projekte. Aus dieser systematischen und gleichzeitig praxisnahen Forschungsarbeit entstand der vorliegende Leitfaden.
Von der Konzeption eigener Anwendungsfälle über erste explorative Auswertungen eigener Unternehmensdaten bis hin zur Implementierung von Prototypen, stellt der Leitfaden für jede Phase eigene Hilfestellungen bereit. Dazu gehören u. a. Durchführungsbeschreibungen, Workshop-Templates, Tipps und Empfehlungen aus der Praxis, aber auch Checklisten, die den Übergang zwischen den Phasen erleichtern sollen.
In Kooperation mit dem KME wird der praxisfreundliche Leitfaden als eigenständiger Teil des Forschungsberichts den Mitgliedern des Bayerischen Unternehmensverbands Metall und Elektro e. V. (bayme) und des Verbands der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e.V. (vbm) zur Verfügung gestellt.
