Nutzerzentrierte Verwaltung durch proaktive und interaktionslose Leistungen
Verwaltungsleistungen sind bürokratisch und langwierig. Oft müssen Bürger*innen und Unternehmen persönlich beim Amt erscheinen und Daten wie die Adresse mehrfach einreichen. Das antragslose Kindergeld in Österreich gilt als Vorbild auch für Verwaltungsleistungen in Deutschland. Aber wie können solche nutzerzentrierten Leistungen technisch und organisatorisch umgesetzt werden? fortiss denkt nutzerzentrierte Verwaltungsleistungen über das Optimieren von Online-Anträgen hinaus und zeigt, wie diese komplett ohne Anträge auskommen können.
Proaktive Verwaltung wird von alleine aktiv und hilft ihren Nutzer*innen, damit sie möglichst wenig Aufwand haben. Das wird erreicht durch einheitliche Schnittstellen zwischen den beteiligten IT-Systemen, um automatisierte Datenabfragen und Anträge zu ermöglichen.
Im Rahmen des Projektes wird eine Readiness Assessment-Methode für Verwaltungsleistungen entwickelt und pilotiert. Im Fokus stehen dabei Effizienz von Verwaltungsprozessen, Nutzerzentrierung der Leistungen und die Attraktivität für Verwaltungsmitarbeitende. Dabei kommen neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Digital Ledger Technologies (DLT) zum Einsatz.
Die Digitalisierung ermöglicht die Transformation der öffentlichen Verwaltung von bürokratischen Genehmigungsstellen hin zum nutzerzentrierten Dienstleister. Die Nutzer*innen der Verwaltung werden aktiv unterstützt und mit individuellen Verwaltungsservices versorgt. Die Ergebnisse des Projekts helfen abstrakte Konzepte der Nutzerfreundlichkeit wie Once-Only und Proaktivität auf praktische Verwaltungsarbeit anzuwenden und zu implementieren.
In Zusammenarbeit mit IBM entwickelt fortiss eine offene Schnittstellen-Spezifikation nach dem OpenAPI Standard, der die typischen Interaktionen zwischen Nutzer*innen und Verwaltung sowie innerhalb der Verwaltung abdeckt. Diese Spezifikation ist für alle Verwaltungsleistungen einheitlich und kann deshalb leicht skaliert werden.