Koordination durch Government-as-a-Platform für eine nutzerfreundliche digitale Verwaltung
Die Digitalisierung der deutschen Verwaltung ist in vollem Gange. Bis 2022 sollen nicht nur alle Verwaltungsleistungen online beantragt werden können, sondern diese auch nutzerfreundlich gestaltet werden. Technisch erfordert das insbesondere die verstärkte Verknüpfung der IT-Systeme von Bund, Ländern und Kommunen. Um beispielsweise das Portal-Prinzip umzusetzen, also das Ziel, dass alle Leistungen für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen über einen Zugangspunkt – ein Portal – erreichbar sind, müssen die entsprechenden Portale der Länder und des Bundes über Schnittstellen verknüpft werden.
Die betroffenen IT-Systeme sind jedoch nicht nur zahlreich, sondern auch sehr heterogen. Neben den Antragsportalen des Bundes und der Länder gilt es die IT-Systeme von Großstädten wie München und kleinen Gemeinden wie z.B. Treuchtlingen gleichermaßen zu integrieren. Eine Zusammenarbeit der beteiligten Akteure ist deshalb herausfordernd und soll von der Föderalen IT-Kooperation (FITKO) koordiniert werden.
Ein Ansatz, heterogene Akteure zu koordinieren, ist der Plattformansatz. Plattformen wie AirBnB oder Wikipedia koordinieren beispielsweise Angebot und Nachfrage von Übernachtungsmöglichkeiten bzw. Wissen. Die diesen Plattformen zugrundeliegenden Prinzipien wie Offenheit, Partizipation und Ko-Kreation sowie Hebelwirkungen könnten auch bei der Koordinierung der Verwaltungsdigitalisierung helfen.
Im Rahmen des Forschungsprojektes KoGaaP – Koordination durch Government-as-a-Platform – analysiert und entwickelt fortiss im Auftrag der FITKO Aktivitäten und Maßnahmen, die geeignet sind, die Verknüpfung der IT-Systeme der deutschen Verwaltung zu koordinieren. Die Ergebnisse basieren auf wissenschaftlicher Literatur sowie einem Workshop und auf Interviews mit Expertinnen aus der Praxis und werden als Kurzstudie veröffentlicht.
FITKO (Föderale IT-Kooperation), Anstalt des öffentlichen Rechts