Resilienz durch digitale Plattformen
Das Forschungsprojekt untersucht, wie Kommunen ihre Resilienz gegenüber multiplen gesellschaftlichen Krisen durch die Orchestrierung einer bürgergetriebenen Innovation verbessern können. Durch die transdisziplinäre Einbindung der Zivilgesellschaft können Kommunen von neuen Innovationsimpulsen profitieren oder Teile des Innovationsprozesses dieser überlassen, um agiler auf Krisen und Herausforderungen reagieren zu können und gleichzeitig die Zivilgesellschaft durch Stärkung eigener Kapazitäten zu höherer Partizipation zu befähigen. Daher erforscht das Projekt, welche Gestaltungsmerkmale eine offene digitale Innovationsplattform für Kommunen haben muss, um eine niedrigschwellige Selbstorganisation von Innovator*innen aus der Zivilgesellschaft zu ermöglichen. Auf dieser Plattform sollen sie gemeinsam, möglicherweise in Zusammenarbeit mit der Kommune und auf gleicher Augenhöhe, robuste und variable Lösungen für Krisensituationen entwickeln können.
In urbanen Kontexten erfordern die sozial-ökologischen Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit, wie beispielsweise Mobilität, Klimawandel, Lebensmittelversorgung, Naherholung, Wohnen oder Bildung, eher Lösungen auf regionaler Ebene, die dem Subsidiaritätsprinzip entsprechen. Daher liegt ein zusätzlicher Schwerpunkt des Forschungsvorhabens auf der gelebten Verflechtung von Stadt und Land als sich sozial und funktional ergänzende Räume des Gemeinwohls. Für die Gestaltung und Bereitstellung einer solchen Plattform werden in der Untersuchung auch Fragen des Datenschutzes und die Bereitstellung als öffentliche Dienstleistung betrachtet. Durch die dauerhafte und nachhaltige Etablierung einer digitalen Plattform zur Vernetzung zivilgesellschaftlicher Akteure in Stadt-Land-Konstellationen sollen Kommunen bei der Orchestrierung von den Bürger*innen initiierten Innovationen unterstützt und die Resilienz der Gesellschaft einer Kommune und ihrer räumlichen Verflechtungsräume gestärkt werden.
Kernziel des Projekts ist es, zu untersuchen, wie die Resilienz von Kommunen durch die Orchestrierung von bürgergetriebener Innovation verbessert werden kann. Als Grundpfeiler zur Zielerreichung wird eine offene digitale Innovationsplattform für Kommunen entworfen, auf der sich Innovator*innen aus der Zivilgesellschaft selbst organisieren können, um in Krisensituationen gemeinsam, gegebenenfalls in Kooperation mit der Kommune, Lösungen zu entwickeln. Das Projekt soll Antworten auf die Frage liefern, wie diese digitalen Plattformen soziotechnisch gestaltet und eingebettet werden müssen, um die Resilienz von Kommunen in Stadt-Land-Konstellationen zu erhöhen. Dabei sollen Erkenntnisse über Gestaltungsaspekte einer solchen Plattform im Hinblick auf die Initiierung von Innovationsprojekten durch eine breite und aktiv selbst gestaltende Beteiligung der Bevölkerung, den Datenschutz und die mögliche Bereitstellung als öffentliche Dienstleistung gewonnen werden.
fortiss fokussiert im Projekt die Frage: Wie kann eine interoperable und vertrauenswürdige Plattform gewährleistet werden?
Hierbei werden zum einen Fähigkeiten von Personen, Organisationen, physischen Objekten usw. modelliert und auf die Anforderungen eines Innovationsprojekts zugeordnet, um benötigte Daten, Informationen und Wissen in den Innovationsprozess effizient und interoperabel zugänglich zu machen. Zum anderen werden rechtlich-organisatorische Anforderungen aufgenommen und modelliert, damit die Vertrauenswürdigkeit der Innovationsplattform, vor allem mit Fokus auf Konformität, gesteigert werden kann.
02.01.2024 - 31.12.2026