Roboter ohne Expertenwissen programmieren und bedienen
Der Stand der Fertigungstechnik mit Industrierobotern konzentriert sich hauptsächlich auf die Produktion von hohen Stückzahlen. Kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) sind größtenteils zurückhaltend bezüglich einer Automation unter Einsatz von Robotern. Im Gegensatz zur Großindustrie zeichnen sich KMUs durch kleine Stückzahlen und ständig wechselnde Produktzyklen aus. Diese Umstände erschweren den Einsatz von klassischen Arbeitszellen mit Industrierobotern, da diese nicht einfach zu programmieren sind und erfahrene Techniker für den Betrieb voraussetzen. Des Weiteren sind Produktionsstätten von KMUs weniger strukturiert als ihre Pendants in großen Industriebetrieben, was einen Robotereinsatz zusätzlich erschwert.
Das Ziel des SMErobotics-Projekts ist die Einführung von Industrierobotern in den Produktionsanlagen von KMUs. Um dies zu erreichen, arbeitet das Projekt an der Entwicklung von Robotersystemen, die eine intuitive Programmierung unterstützen und einfach an veränderte Produktionszyklen angepasst werden können. Insbesondere soll dieses Robotersystem in der Lage sein, mit einem durchschnittlich qualifizierten Arbeiter zusammenzuarbeiten. Besondere Aufmerksamkeit gilt hierbei der Behandlung von auftretenden Systemfehlern durch Unterstützung des Menschen, des Robotersystems bzw. von beiden.
KMUs werden von diesem Projekt durch ständige Verbesserungen hinsichtlich Durchlauf, Arbeitsbedingungen und Fertigungsqualität profitieren. Darüber hinaus können sie – bei Aufrechterhaltung der Qualitätsstandards – mit Hilfe eines derart flexiblen Robotersystems ihre Fertigung einfach an wechselnde Produktzyklen anpassen, ohne dabei Expertenwissen vorauszusetzen. Dies reduziert Kosten bei Inbetriebnahme und Laufzeit.
Während des Ablaufs des Projekts werden Systeme im Bereich Künstlicher Intelligenz erforscht und entwickelt. Dies wird zum Stand der Technik auf den Gebieten symbiotische Zusammenarbeit und beiderseitiges Lernen beitragen.
Im SMErobotics-Projekt ist fortiss zuständig für die Entwicklung von Systemkomponenten zu multimodaler Fusion/Fission, Perzeption, Logik und Planung. Diese Aufgabe wird umgesetzt durch Einsatz, Erweiterung und Implementierung von aktuellen Verfahren aus der Künstlichen Intelligenz (Logik/Planung) auf Standard-Industrierobotern. Diese Komponenten werden integriert mit anderen Modulen wie Prozessmodellen, Aufgabenausführung unter Unsicherheiten (z.B. Werkstücktoleranzen) und Robotersteuerung, welche von unseren Projektpartnern entwickelt werden.
Europäische Kommission EU Finanzierungprogramm Forschung und Innovation FP7, Projektnummer 287787
01.01.2012 - 30.06.2016