BayernCloud

Digitale Lösungen für den bayerischen Tourismus

Urlaub im eigenen Land ist in diesem besonderen Sommer so beliebt wie lange nicht. Der damit verbundene Andrang stellt den bayerischen Tourismus vor große Herausforderungen – bringt aber auch große Chancen mit sich. Die Nachfrage nach digitalen Lösungen ist so groß wie nie. Ein nachhaltiger und zukunftsfähiger Tourismus in Bayern braucht innovative digitale Lösungen. Im Rahmen des Forschungsprojekts BayernCloud werden schon heute Softwarelösungen erarbeitet.

Modellregion Allgäu: Alle Informationen auf einen Klick

Wie das im Anwendungsfall des Tourismus aussehen kann, wird in der Modellregion Allgäu deutlich, der ersten Region, in der die BayernCloud getestet wird. Seit August 2018 läuft das auf drei Jahre angelegte Pilotprojekt bereits, an dem neben fortiss auch die Allgäu GmbH, die Hochschule Kempten, das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie und die BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH beteiligt sind. Und obwohl es sich derzeit noch um ein Forschungsprojekt handelt, lassen konkrete Beispiele erahnen, wie diese Vision den Tourismus in der Region voranbringen kann.

Auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger unterstreicht die Relevanz des Themas: "Die geplante ‘Bayern Cloud Tourismus‘wird in Zukunft die Datendrehscheibe für das Tourismusmarketing und Destinationsmanagement sein. Sie vernetzt die Akteure der Tourismusbranche untereinander und stellt ihnen praxisrelevante Informationsquellen in Echtzeit zur Verfügung. Der Datenaustausch wird erleichtert: Informationen müssen vom Datenanbieter wie dem Veranstalter nur einmal eingegeben werden und erscheinen dann automatisch in Echtzeit auf den Webseiten der Tourist-Informationen oder in den Veranstaltungskalendern anderer Anbieter."

BayernCloud leistet Pionierarbeit für den Tourismus

Die cloud-basierte Datenplattform wird unter der Leitung von fortiss, dem Landesforschungsinstitut des Freistaats Bayern für softwareintensive Systeme, konzipiert. Dabei handelt es sich nicht um eine Endanwendung oder App, denn als Forschungsinstitut entwickelt fortiss keine marktfähigen Lösungen. „Es entsteht eine Referenzarchitektur“, bringt Norman Schaffer von fortiss das Projekt auf den Punkt, „eine Art Blaupause zum Aufbau einer Backend-Infrastruktur, mit der Daten zentral gebündelt, kategorisiert und verfügbar gemacht werden können, um diese für Apps und andere Anwendungen, wie Widgets, nutzbar zu machen.” Daten, die in vielen Fällen zunächst einmal digitalisiert werden müssen.

Auch hierbei wird die BayernCloud Pionierarbeit leisten und die Zukunftsfähigkeit des bayerischen Tourismus und anderer Branchen fördern. Die marktfähige Ausarbeitung bleibt den Unternehmen überlassen – die aber mit der BayernCloud auf eine große Vielfalt und Vielzahl an Daten zugreifen und je nach unternehmerischer Kreativität völlig neue Kombinationen und Einsatzfelder samt passenden Anwendungen generieren können. Im Ergebnis können so insbesondere kleine und mittelständische Betriebe von zukunftsfähigen und anwenderfreundlichen digitalen Lösungen profitieren, die sie wie ein „Datennavi“ dabei unterstützen, Informationen abzurufen und bereitzustellen.

Zukünftige Lösungen für weitere Branchen entwickeln

Für den Einsatz der BayernCloud in unterschiedlichen Branchen und Wirtschaftssektoren untersteicht fortiss Senior Research Fellow Prof. Dr. Helmut Krcmar: „Die BayernCloud wird kleinen und mittelständischen Betrieben Informationen bereitstellen und ihnen die Möglichkeit bieten, Daten auszutauschen. Denn Daten sind in vielen Fällen bereits vorhanden, aber dezentral und unzugänglich abgelegt. Der Tourismus dient als erstes Anwendungsfeld. Durch unseren flexibel ausgerichteten Systemaufbau und die Nutzung von Open-Source-Technologien entsteht ein digitales Baukastensystem, das selbstverständlich auch auf andere Branchen und Bereiche übertragen werden kann.“

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